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G. Schaub
Lederwarenfabrikation GmbH
G. Schaub - Lederwarenfabrikation GmbH - Postfach 1326 - 36189 Rotenburg/Fulda

 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Standort - Art des Betriebes

 

G. Schaub

Lederwarenfabrikation mit Tradition

 

 

Die Firmenchronik erzählt es so:

 

„Dieser Conrad Schaub war Vormund meines Großvaters George Schaub, geb. am 30. Juli 1837, da dessen Vater Martin im Jahre 1848 verstorben war…Als George Schaub im Jahre 1851 die Konfimandenprüfung ablegte, konnte er den von ihm verlangten Bibelspruch nicht. Der darüber verärgerte Conrad Schaub meldete ihn auf dem Nachhauseweg von der Kirche bei dem Gerbermeister Ritter Rehn in Bad Hersfeld für die Gerberlehre an…Eigentlich wollte mein Großvater, da er ein guter Mathematiker war, studieren.“

Nach 4 Jahren Wanderschaft wieder „zu Hause angekommen, ging sein Großvater Conrad mit ihm nach Rotenburg und suchte ein Haus mit Grundstück, worin George seinen Gerberberuf ausführen konnte…Das passende Objekt schien dem Großvater das Haus 212 zu sein. In einem Eichenbalken über der Haustür dieses Hauses ist der folgende Spruch eingeschnitten:

WIR BAUWEN ALLES FESTE UND SEIND DOCH

FREMDE GESDE DA WIR EWIG WOLLEN SEIN

BAUWEN WIR GAR WENIG EIN

MDCCXXI (1721) CONRAD BACHMANN

Dieser Spruch gemahnte den Conrad Schaub an den nicht gekonnten Bibelspruch und Firmengründer George sollte ewig daran erinnert werden, wenn er durch diese Türe ging.

So wurde dieses Haus am 27. Februar 1858 von der Witwe des Lohgerbers Heinrich Großkurth für 1000 Taler gekauft.“

 

Am 9. März 1860 wurde bescheinigt, dass George Schaub „…auch ein taugliches Meisterstück geliefert hat; so wird derselbe hierdurch als Meister des Lohgerber-Handwerks anerkannt und ihm gegenwärtiger Meisterbrief ertheilt…“

 

Gegerbt wurden hauptsächlich Roßleder für Zug- und Schaftstiefel.

Die Roßlederfabrik florierte und es wurden in den folgenden Jahren weitere Grundstücke und Gebäude zur Betriebserweiterung dazugekauft.

Man begann die eigenen Leder weiter zu verarbeiten, fertigte Zuschnitte und Walksachen an.

 

1888 übernahmen seine beiden Söhne Georg und Fritz das Unternehmen, die neben der Gerberlehre auch die Handelsschule in Braunschweig absolviert hatten. Rindshäute begannen die Roßhäute in der Lederfertigung abzulösen.

Am 3. Januar 1898 übergab George Schaub ihnen sein Geschäft. Da sein Sohn Georg bereits im selben Jahr verstarb, trat an seine Stelle ihre Schwester Luzine Schaub. Auch sie erweiterten die Firma weiter und um 1900 wurde ein neues Gebäude errichtet, das noch heute genutzt wird.

 

Ab 1910 wurden dann auch Ledergamaschen, Jagdutensilien, Riemen und Leder-scheiden für die Solinger Stahlwarenfabriken hergestellt. Verarbeitet wurden nach wie vor die im eigenen Hause gegerbten Rindshäute.

Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg, ab 1918, wurde recht schwierig. Da, zum Beispiel, Deutschland im Ergebnis des Krieges seine Kolonien verlor, ging der Umsatz an Messerscheiden rapide zurück, denn die Solinger Stahlwarenhersteller hatten zuvor große Mengen Ihrer Erzeugnisse in diese Länder geliefert, die sie mit den Rotenburger Lederscheiden komplettierten.

Das Produktionsprogramm wurde auf Koppel und Schulterriemen sowie Lederzeug für Forstbeamte und die Feuerwehr umgestellt.

Am 13. September 1919 starb der Firmengründer George Schaub im Alter von 82 Jahren.

 

Ab 1936 unter der Leitung von Gertrud Ermel, geborene Schaub – Tochter des Sohnes Georg des Firmengründers Georg Schaub, wurden Heeresaufträge bearbeitet (Koppel, Patronentaschen, Seitengewehrtaschen u.a.). Ihr Sohn Horst absolvierte eine Gerberlehre und wurde Gerbermeister. Hans, der andere Sohn, begann Rechtswissenschaften zu studieren, kriegsbedingt beendete er sein Studium aber nicht. Nach 1945 entfielen die Heeresaufträge und durch die Teilung Deutschlands in Zonen ging fast der gesamte Kundenstamm verloren. Mit neuen Artikeln wie Einkaufs- und Aktentaschen, Gürtel und Hundeleinen versuchte man die Umsatzrückgänge auszugleichen.

Aber erst nach der Währungsreform, 1948, ging es steil bergauf – speziell für amerikanische Kunden wurden nunmehr Pistolentaschen und Messerscheiden in bis dahin nicht gekannten Größenordnungen hergestellt. Eine firmeneigene Tischlerei zimmerte haltbare Holzkisten für den Transport.

 

1951 wurde mit Horst und Hans die 4. Generation mittätiger Teilhaber des Unternehmens, die u.a. 1956 ein neues dreistöckiges Betriebsgebäude am Fuldaufer errichten ließ, was durch „reichlich Aufträge aus dem Ausland“ ermöglicht wurde. Sie legten Ende der 50er Jahre die noch in Betrieb befindliche Gerberei still und richteten die gewonnene Fläche für die Lederwarenproduktion her.

 

1980, nach dem Tod von Hans, wurde Horst Ermels Sohn Ralf, Diplomkaufmann, Teilhaber und später Geschäftsführer. Der Maschinenpark wurde modernisiert und erweitert. Gleichzeitig wurde das Lederwaren-Importgeschäft aufgebaut, was den Verkauf großer Stückzahlen aus Importen, neben der Herstellung kleiner kundenspezifischer Serien ermöglichte.

Als um die Jahrtausendwende der Absatz großer Stückzahlen rückläufig wurde, wuchs der Anteil der kundenspezifischen Fertigung weiter. Neben Messer- und Degenscheiden werden viele verschiedene Artikel für historische Uniformen traditionell gefertigt.

Auch in den anderen Bereichen des Fabrikationsprogrammes, wie Gürtel, Koppel, Pfadfindergürtel und –knoten, Pistolentaschen, Werkzeug- und Nageltaschen, vielfältigste Halterungen aus Leder für Werkzeuge in Handwerk, Industrie und Forst, Beil- und Axttaschen, Reckhandschutz, Gewichthebergürtel, Musikinstrumenten-Belederungen, Lederriemen und –zuschnitte, hat man langjährige Erfahrung bei der Materialauswahl und Fertigung.

 

Über 140 Jahre Lederwarenherstellung

Mit einem reichem Fundus an Wissen, Fertigungsvorgaben, Mustern und Werkzeugen

 

 

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